Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 84

1912 - München : Oldenbourg
84 Die Zeit Ludwigs Xiv. Im Jahre 1705 geschah auf den großen Kriegsschauplätzen nichts Ernstliches wegen des Thronwechsels in Österreich. Aus Leopold I. folgte dessen älterer Sohn, der lebhafte und tatkräftige Kaiser Joseph I. (1705 bis 1711). Er plante die Vereinigung Bayerns mit den österreichischen Stammlanden und ries dadurch eine Erhebung des bayerischen Landvolkes hervor. Ter Bayerische Befreiungskampf 1705/06. Für das mit unverbrüchlicher Treue an feinem angestammten Fürstenhause hängende bayerische Volk waren mit der Besetzung des Landes durch die Kaiserlichen harte Zeiten hereingebrochen: fast unerschwingliche Kriegssteuern, unerträgliche Quartierlasten, grausame Rekrutenaushebungen u. dgl. drückten schwer auf Bürger und Bauern. Anderseits war der ritterliche und tapfere Kurfürst trotz mancher Schattenseiten allgemein beliebt. Als nun die (damals noch verfrühte) Nachricht umlief, man wolle die kurfürstlichen Kiuder nach Österreich wegführen, und ein angebliches Manifest des Kurfürsten dessen baldige Rückkehr und Hilfe verhieß, kam der verhaltene Groll zum Ausbruch. „Lieber bayerisch sterben als in des Kaisers Unfug verderben" schallte die Losung durch die bayerischen Gaue. Am Inn errangen die niederbayerischen „Landesdefensoren" unter dem Gerichtsschreiber P l i n g a n s e r und dem Studenten M e i n d l tatsächlich Erfolge und besetzten einige Grenzorte, wie Schärding, Braunau und Burghausen. Auf das hin suchten die Oberländer München zu befreien, wo der Eisenhändler S e n s e r sowie die Weinwirte Jäger und K h i d l e r für die patriotische Sache wirkten. Doch der Plan wurde verraten, sodaß die österreichischen Behörden die Münchener Führer verhaften, die Bürgerschaft entwaffnen und kaiserliche Truppen herbeirufen konnten. Als nun die Oberländer am 25. Dezember früh 1 Uhr München angriffen, wurden sie von der Übermacht nach Sendling zurückgedrängt, wo in der 1705 sog. Mordweihnacht zu Sendling mehr als 2000 wackere Landleute ihre Bayeru-Ll./L5. Dez. treue mit dem Blute besiegelten. Das Bild des (allerdings sagenhaften) riesigen „Schmiedbalthes von Kochel", der als letzter gefallen fein soll, noch im Sterben das Löwenbanner schwingend, ist dem bayerischen Volke unauslöschlich ins Herz gegraben. Damit war auch das Schicksal der Niederbayern entschieden, die unter dem 1706 ehemaligen Wachtmeister Hoffmannbei Aidenbach (westl. v. Passau) eine für s. Jan. jte ehrenvolle Niederlage erlitten. Von denführern des Aufstandes wurden Senfer, Jäger, Khidler, Hoffmann u. a. hingerichtet; Meindl entkam; Plinganfer wurde nach längerer Haft begnadigt. Die todesmutige Hingabe des Bayernvolkes für sein Herrscherhaus ist auch von den dankbaren Nachkommen anerkannt worden (Erinnerungsfeier 1905). Unter begeisterter Teilnahme von Fürstenhaus und Volk erhoben sich an den Stätten, die durch das Blut der Helden geweiht sind, ehrende Denkmäler. Kochel beherbergt das eherne Standbild des tapferen Schmiedbalthes und auf dem Friedhof von Sendling zeugen ein an der Kirchenmauer angebrachtes Gemälde und ein Grabmal von feinem und feiner Gefährten Opfertod. Das Jahr 1706 brachte den Allianzmächten neue Erfolge. Kaiser Joseph sprach mit Zustimmung des Kurfürstenkollegiums über Max 1706 Emanuel und seinen Bruder Joseph Klemens Reichsacht und ^ Absetzung aus, worauf die älteren kurbayerischen Prinzen als Gefangene von München nach Klagenfurt weggeführt wurden. — Marlborough,

2. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 231

1912 - München : Oldenbourg
Bayern unter König Ludwig Ii. 231 Hohenlohe, der eine „organische Verbindung zwischen dem Süden und dem Norden" erstrebte und sich um das Zustandekommen des Zollparlaments (S. 221) bemühte. Auch eine Reform und Neubewaffnung des bayerischen Heeres wurde in die Wege geleitet. Mit deutscher Treue hielt dann König Ludwig 1870 das mit Preußen geschlossene Schutz- und Trutzbündnis aufrecht, obwohl die Mehrheit der Abgeordnetenkammer anfangs Schwierigkeiten machte und schon im Jan. 1870 das Ministerium. Hohenlohe zum Rücktritt veranlaßt hatte1). Somit erwarb sich Ludwig Ii. um die Angliederung Bayerns ans Deutsche Reich ein wesentliches Verdienst (vgl. S. 223 u. 229). An der Weiterentwicklung der neugeschaffenen Verhältnisse beteiligten sich Bayerns Fürst und Volk ebenfalls in hervorragender Weise. Zum Aufschwung des Handels und der Industrie, besonders zur Blüte des Kunstgewerbes in München, Nürnberg, Augsburg und anderweitig hat die Regierungstätigkeit Ludwigs viel beigetragen. Auch Kunst und Wissenschaft sowie das Unterrichts- und Erziehungswesen fanden eifrige Förderung; ein Herzensbedürfnis war dem ideal veranlagten König die Pflege der Musik. 1. Landwirtschaft, Gewerbe und Handel hoben sich und zwar hauptsächlich durch die deutsche Schutzzoll gesetzgebung, die das einheimische Erwerbsleben feit 1879 gegen die ausländische Konkurrenz begünstigte, sodann aber auch durch die einheitliche Ausgestaltung des Maß-, Gewichts- und Münzwesens, die allmählich für das gesamte Reich zum Durchbruch kam.—In Nürnberg erstand das Bayerische Gewerbemuseum; auch veranstaltete man hier die erste bayerische Landesausstellung (1882). 2. Die Volksbildung fand eifrige Pflege durch Neuerrichtung von Fortbildungsschulen, Lehrerbildungsanstalten, Kunstgew er beschulen, Realgymnasien und Industrieschulen, ferner durch Umgestaltung der bisherigen Gewerbeschulen zu Realschulen, Erweiterung der humanistischen Gymnasien und Schaffung eines Obersten Schulrates für die Mittelschulen (1872); die ehemaligen polytechnischen Schulen wurden durch eine Technische Hochschule in München ersetzt. — 1868 Der Neubau der Akademie der Künste (im Renaissancestil) ist ebenfalls für Unterrichtszwecke bestimmt und bereichert München um eine weitere Sehens-würbigkeit. 3. Die Tonkunst knüpfte frühzeitig ein freunbfchaftliches Banb zwischen dem schwärmerischen König und dem Tondichter Richard Wagner, obwohl dessen musikalische Richtung von Zeitgenossen vielfach heftig bekämpft wurde. Als der Plan, der neuen Kunst in München eine würdige Heimstätte zu bereiten, an dem Wiberfpruch der babei beteiligten Körperschaften gescheitert war, ermöglichte es Ludwig durch freigebige Unterstützung, das Wagnertheater gegr. 1872 i n Bayreuth zu errichten, das die Wagnerschen Musikbramen in tiorbilb- licher Weise zur Aufführung brachte (vgl. S. 182). Unterrichtlichen Zwecken biente gegr. 1867 bieakabemie der Tonkunst. *) Es folgte als Ministerpräsident Gras Bray-Steinburg; neben ihm wirkte (schon seit 1867) Joh. Lutz als Kultusminister; später übernahm Lutz auch die Ministerpräsidentschaft (| 1890).

3. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 145

1912 - München : Oldenbourg
Die Folgen des zweiten Koalitionskrieges. 145 Die Regelung der Besitzverhältnisse in Deutschland. Um die durch den Verlust der linksrheinischen Gebiete benachteiligten deutschen Fürsten zu entschädigen, trat in Regensburg eine Reichsdeputation (ein Ausschuß des Reichstages) zusammen. Die eigentliche Entscheidung lag in den Händen Napoleons und seines Ministers Talleyranb*), deren Gunst die deutschen Gesandten und ihre Auftraggeber durch Schmeicheleien und Bestechungen zu erlangen suchten. Durch den „Schluß" (= Beschluß) der Deputation, den sog. Reichsdepntationshanptschluß, wurden nun 1803 alle geistlichen Besitztümer in Deutschland „säkularisiert" (verweltlicht); nur der bisherige Erzbischof von Mainz (Dalberg) blieb als „Kurerzkanzler" Reichssürst, mußte aber statt des französisch gewordenen Mainz Regensburg (nebst Aschaffenburg) übernehmen2). Ferner wurden sämtliche Reichsstädte bis auf sechs (Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Nürnberg, Augsburg) „m e d i a t i f i e r t" (aus unmittelbaren Reichsgliedern zu „mittelbaren" gemacht). Die säkularisierten und mebiatifierten Gebiete verteilte man dann unter die zu entfchäbigenben größeren Staaten. So erhielt Preußen u. a. Hildesheim, Paderborn, Münster, Erfurt und Goslar. Bayern bekam die Bistümer Augsburg (einstweilen ohne die Stadt), Freising, Passau (diesseits der Jlz), Bamberg und Würzburg, ferner Teile von Eichstätt, sodann 13 Reichsabteien, darunter Kempten, und 15 Reichsstädte in Schwaben und Franken, darunter Schweinfurt, Weißenburg, Rothenburg, Nördlingen, Memmingen, Kaufbeuren, Kempten 2c. 2c. Diese Erwerbungen verliehen dem bayerischen Staate die wünschenswerte Geschlossenheit und Abrundung. Württemberg empfing eine Reihe schwäbischer Reichsstädte, Baden die rechtsrheinische Pfalz mit Heidelberg und Mannheim (von Bayern abgetrennt), ferner die rechtsrheinischen Teile der Bistümer Konstanz, Straßburg und Speyer. — Außer Salzburg wurden Württemberg, Baden und Hessen-Kassel K n r f ü r -st e n t ü m e r. Ergebnisse für Deutschland. Vor allem erlitt Deutschland eine Einbuße an Gebiet und Ansehen. Über die inneren Angelegenheiten des Deutschen Reiches entschied Frankreich. Die Rücksichtslosigkeit, mit der die größeren Staaten sich der kleineren bemächtigten, führte zum unaufhaltsamenzusaninieusturz der bisherigen Reichsverfassung. Da O st e r r e i ch sowohl alspreußen ihre Pflichten als führende Mächte Deutschlands vergaßen und die Mittel- und Kleinstaaten nur als „Objekte" für die eigene Erweiterung betrachteten, erstickte der Selbsterhaltungstrieb bei den kleineren Reichsgliebem jebes nationale Bebenken gegen den Anschluß an Frankreich und verstärkte baburch noch die Übermacht Napoleons in Deutschland. Durch die Furcht vor Vernichtung wußte er die einen, durch die Aussicht aus Beute die anberert an sich zu fesseln. Doch hatten diese und die späteren Umwälzungen für Deutschland wenigstens das Gute, daß sie eine wesentliche Einschränkung der Klein- und Zwergstaaterei brachten. Außerdem würden die deutschen Fürsten, die jetzt Untertanen mit konfessionellen und Stammesunterschieben bekamen, gezwungen, durch staatliche Gleichstellung (Parität) und später durch konstitutionelle Zu- *) -lalleyranb war inzwischen aus Amerika zurückgekehrt und unter Navoleon Minister geworden. 2) Auch die Johanniter und die Deutschherren blieben in ihren Besitzungen und Rechten vorderhand noch unangefochten (letztere bis 1809). Lorenz, Geschichte für Gymnasien Iii. 10

4. Vom Zeitalter der abendländischen Kirchentrennung bis zur französischen Staatsumwälzung - S. uncounted

1909 - Leipzig : Hirt
I 1ihinteilung (Xvi. Jahrhundert) Nr. 8 -schäv- otrelmif2 Wien Abkürzungen: Arth Anhalt A.mb Amurbach A. St Ga. Sp Gallen B.b Bjbrtijßjb B. Bh B.bamberq B.cb B.ouir B >r Bjyelsmq 3 ^ M. Burgqjdeißen B L. Bjlijiecjc B.m. Rlsptv. B.r. Bjlalzeburq B St rb.straßburq B W. Bworms D Diepholz E.mz Kmainz ^ S. B Salzburg Ezb.ce.cöbi ; H. Gjltmau G.hb &Henneberg G. H ■ L &.Hanail - Lichlenfels G.hl Glbhenlohe. Tr Gjieiib G-Rh Gibhienecjc j Sch Gschcuunburq H B. Jlbiitow H. B W Ebrailtlschweig-Wouenb L Klauenbiug Hp Hlpuuieljerg H B r. -Jlbrcaitischjveipl . Isenburg B Larulg.baar [■ Zingen Jfijmpelgaj'd. N- Xassau r Beu wannen Kur-Pfalz Ravensberg 9 , Simmem S ch Schjvarzburg - Vorder-Österreich Waldeck y^rwlebei'sj

5. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 113

1794 - Gotha : Ettinger
1 Vh. Vereinigte Niederlande. ^Iz Unter Joseph Emanuel sucht der Marquis von Pombal sich um das Wohl desselben verdient zu machen. Er befördert den Getreidebau, verbessert und vermehrt die Schulanftaltcn, und giebt überhaupt seinem Könige heilsame Anschläge. Unter der jetzigen Königin Marie Franziske, seit 17; Joseph Emanuels ältesten Tochter, werden die guten Anstalten Pvmbals wieder vereitelt. Ihr Vatersbruder Peter, der ihren Gemahl und Mitregenren vorstellte, st. 1786. Pombal bekömmt seinen Abschied und st. 1782. Die Königin beschäftigt sich hingegen mit Autos da Fe, Lxjesuiten, neuen Klöstern u. s. w. Prinz von Brasilien: Johann, geh. 1767. Vh. Vereinigte Niederlande. A. Noch kein Freistaat, bis 1568. ehedem cm Stück von Deutschland aus. Den Römern nahmen sie die Franken weg. Seit 250 besaßen sie die Insel der Bataver. Hierauf gehörten sie bald zu diesem, bald zu jenem Reiche; zur fränkischen Monarchie, zum lothringilchen Reiche, zu den lothrin- suchen He«ivgthümern. Enk

6. Theil 2 - S. 164

1827 - Leipzig : Brockhaus
164 ihre Burgen zu schleppen und hohes Lösegeld von ihnen zu erpressen. Einer der frechsten deutschen Raubritter aus dem vierzehnten Jahrhundert war ein gewisser Eppelein von Gailin gen. Er hatte seinen Sitz in der Gegend von Müggendorf bei Streitberg. Von dort aus machte er mit noch mehr andern fränkischen Raubrittern Streifzüge in die umliegende Gegend, kam sogar in die Städte und nahm die angesehensten Bürger auf den Straßen gefangen, schleppte sie mit sich fort auf sein Schloß und hielt sie einge- kerrert, bis sie sich mit großen Summen wieder loskauften. Einmal holte er dreist aus der so volkreichen Stadt Nürn- berg bei Hellem Tage aus dem alten Wechselhause einen silbernen Vogelbauer, in welchem viele Kleinodien, Arm- bänder , goldene Ketten, Ringe, Diamanten verwahrt waren, schwang sich auf sein Roß und sprengte davon. So trat an die Stelle des alten Edelmuths Ungebunden- heit und Frechheit. Als der würtembcrgische Graf Ulrich Ii. einst von einem Turnier von Metz nach Hause zurückkehrte, glückte es einem Raubritter, ihn unterwegs niederzuwerfcn und gefangen auf seine Burg zu schleppen. Es mußten ihm 100,000 Mark Silber Lösegeld bezahlt werden; unter keiner andern Bedingung gab er ihm seine Freiheit wieder. Ein anderer Graf, Eberhard von Würtemberg, wurde verräterisch von einem Grafen Eberstein im Städtchen Wildbad überfallen und rettete sich kaum, von einem Bauer geführt, auf unbekannten Wegen. Mehrere Ritter ver- einigten sich wie Diebsbanden zu Raubzügen. Eine solche Gesellschaft, die Martinsvögel oder Schlagler ge- nannt, machte sich in Schwaben weit umher furchtbar. Sie hatten ihren Namen von den silbernen Schlägeln oder Keulen, die sie führten. Jeder durchspähete einzeln das Land und gab seinen Spießgesellen Nachricht, wenn ein guter Fang zu machen war.

7. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
5*‘ Die Skadt Cassel. bailel, die Hessische Haupt- und Residenzstadt, im oöerrhei- ^ nischen Kreise, hat ohngefähr r8,200 Einwohner, viele schöne Plätze undstraßen, nebst einem vortrefflichen Schlosse. Anderthalb Stunden von Cassel ist das Lustschloß Weißen stein» jetzt Wilhelmshöhe genannt, mit dem Carlöberge, der wegen seiner Cascaden (Wasserfalle) sehr berühmt ist. Auf dem Gipfel dieses Berges ist ein achteckigtes steinernes Gebäude» 224 Fuß im Durchschnitt. Auf diesem steht eine 96 Fuß hohe Pyramide von Quadersteinen, und auf dieser wieder eine kupfernebildsaule des Hercules, 31 Fuß hoch, auf einem Fußgestelle von i r Fuß Höhe. Von dem Fuße des achteckig- ten Gebäudes laufen die Cascaden herunter, welche verschie- dene Wcherlangen, dazwischen liegende Bassins (Wasserbehäl- ter), Fontainen und andere Abwechselungen haben. Von dem untern Bassin bis zur Bildsäule steigt man 842 Stufen» Das Ganze ist eine außerordentliche und kostbare Anlage. Z2. Der Schwäbische Kreis. <7^ie Hauptländer dieses Kreises sind: 1) Das-Herwgchum 4j wircembcrg, welches seinen eigenen Herzog hat, der theils in der Hauptstadt Stuttgard, theils in Ludwigsburg residirt; in Tübingen und Stuttgard sind Universitäten. 2) Die Markgrafschaft Baven hat einen eigenen Markgra- fen, dessen Residenzstadt Carlsruhe ist. Ihm gehören auch die Städte Durlach, Baden, Rastadt und Kehl. g) Die Fürftenthümer Hohenmern - Hcchingen und Hohenzollern- Sigmaringen. Hohenzollern ist das Stammhaus des chur- fürstlichen Hauses Brandenburg. 4) Das Bisthum Loftan, am Bodensee. 5) Die Grafschaft rvalvbnrg. 6) Die Abtei Rempten, 7) Das Bisthum Augsburg; die Hauptstadt ist Dillingen. 8) Das Fürftenchum Oettingen. 9) zi freie Reichsftavte; die wichtigsten sind Augsburg*), Ulm, Nord- lingen, Hall, Rothweil, Heilbronn, Memmingen, und Lm- dau am Bodensee. s.v. Z4.

8. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
55- Der Fränkische Kreis. Enthält i) die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eich- ^ stadt mit den Städten gleiches Namens. 2) Die Für- stenthümer Anspach, wo Anspach und Schwabach, und Balreuth, wo Baireuth, Culmbach, Hof, Erlangen, gehörten sonst dem Markgrafen von Anspach und Baireuth aus dem Brandenburgischen Hause; jetzt aber seit 1792 dem Könige von Preußen, z) Das Fürstenthum Hohenlohe, so unter 6 .Für- sten vertheilt ist. 4) Die Grafschaften Castell, Wertheim, Rieneck, Erbach. 5) Die getheilte Grafschaft Henneberg, worin Schleustngen und Suhla zu Chursachsen, Ilmenau zu Weimar, Meinungen, Römhild und Henneberg zu Sachsen- meinungen, und Schmalkalden zu Hessen gehört. 6) Die freien Reichsstädte: Nürnberg*), zu deren Gebiet die Uni- versität Alrdorf gehört, Rothenburg an der Tauber, Winds- heim , Schweinfurt und Weißenburg. r *) si V. 57, 56. Anmerkungen zum Fränkischen Kreise. Hamberg ist ohngefähr r5 Meilen lang, Io breit und hat! 8 Städte. Würzburg ist 2 l Meilen lang, 16 breit, und hat z 4 Städte. Eichstädt hat 16 Meilen im Umkreise und io Städte. Alle drei Bisthümer sind fr-.chtbar. Bamberg har unter andern viel Safran, Süßholz und einige Eisenhäm- mer. Baireuth hat 18 Städte, zzflecken; Anspach 15 Stähte, 17 Flecken. Beide zusammen heißen daöburggraf- thum Nürnberg. In Baireuth liegt der Flchtelberg, wel- cher sich vom Abend gegen Morgen auf 3s Meilen erstreckt. Die vornehmsten Landesproducte sind daher Mineralien. An- spach ist fruchtbar an Getreide, Baum- und Gartenfrüchten, Wein, Toback, Vieh, Wildpret, Fischen, und hat Eisengruben, Marmor und Alabaster. Die Fabriken liefern Porcellan, Zeuge, Tressen, Leder, Sp-egel, irdenes Geschirr. Henneberg hat Sal quellen, Eisen-und andere Bergwerke, ist auch sonst fruchtbar.

9. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
57- Die Stadt Nürnberg. i^Ve Reichsstadt Nürnberg in Franken hat ohngefähr 3 o,ooo Einwohner, gooe Hauser, wovon die meisten massiv und vier dis sieb i Stockwerk hoch sind; 132 Gassen, 12 Markt- plätze, i 2 Brückn, 12 große und 133 kleine Springbrunnen. Das hiesige Rathhaus ist ein großes und schönes Gebäude. Das Zeughaus ist eins der merkwürdigsten. In der heiligen Geistkirche verwahrt man verschiedene alte Sachen, die man Reichskleinodien nennt, und die bei der Krönung verdeutschen Kaiser und Könige gebraucht werden, als einige Kleidungs- stücke, Kronen, Zepter, Schwerdter rc. Nürnberg ist wegen seiner vielfachen Waaren, Mahlereien, Kupferstiche, Landkar- ten, besonders Puppen- und Spielzeuge, in der ganzen Welt bekannt. Zu dieser Stadt gehört ein ansehnliches Gebiet. 58. Der Baierische Kreis. <^ie Hauptländer sind 1) das Erzbisthum Salzburg, milder Residenz Salzburg, und der Stadt Hallein, wo jährlich 7.>o,roo Cenrner Salz gemacht werden. Salzburg ist 25 Mei- len lang, 16 breit, hat 0 Städte, 5 Flecken, und ist voller Gebirge. 2) Die Bisthümer Siciftngcn, passau und Regens- burg. In der Reichsstadt Regensburg wird der Reichstag gehalten. 3) Das Herzogchum Barern, dessen Herr der Chur- fürst von Pfalz ist, der auch die übrigen Länder dieses Kreises, als die Oberpfalz, wo Amberg, das Fürstenthum Neuburg und andere besitzt, welche^zusammen 784 Quadratmeilen und gegen 1,3.-0,000 Einwohner haben. In Baiern selbst find die Städte München*), Ingolstadt, Donauwerth und Lands- hut. Baiern und die Oberpfalz sind waldigt und bergigt, hie und da sind Seen und Sümpfe. Die Bergwerke liefern Eisen, Ble:, Kupfer, Silber. Manufacturen, die Producte zu verarbeiten, sind noch nicht recht im Gange. *) s. V. 60.

10. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
59* Anmerkungen über Baiern» 1777 war Baiern ein eigenes Chnrfürsteitthum, zu wel- chem Range es im dreißigjährigen Kriege 1623 und noch- mals im Westfälischen Frieden 1648 erhoben war. Als der Churfürst Maximilian Joseph am 3osten Der. 1777 ohne Erben starb, machte das Oestreichische Haus Ansprüche auf einen großen Theil der Erbschaft; allein der König von Preußen Friedrich ll. stritt für die Rechte des Pfälzischen Hauses, welches mir dem Vaier- schen am nächsten verwandt war, und bewirkte im Teschener Frie- den vom izten Mai 1779, daß der Churfürst von der Pfalz Carl Theodor ganz Baiern bis auf einen Theil des Rentamts Burghausen, welchen Oestreich jetzt unter dem Namen des Jnn- viertels besitzt, bekam. Auf diesen neuen Churfürsten von Pfalz- baiern folgte im Anfang des Jahrs 1799 sein nächster Vetter? Maximilian Joseph, Herzog von Zweibrücken. Die baierschen Lander sind in keiner Rückftcht so eullivirt, als sie seyn könnten. Die Religion ist die katholische. 60. Die Stadt München» Hnünchen ist die Haupt- und Residenzstadt des Churfürsten * * von Pfalz - Baiern, eine vorzüglich schön gebauete Stadt und Vestung an der Jser, von welcher ein Arm durch die Stadt lauft. Sie zahlt über 37,000 Einwohner, 15 Klöster, 6 Wai- senhäuser und mehrere milde Stiftungen, eine ansehnliche Hof- bibliothek und Gemahldesammlung. Das churfürftliche Re- sidenzschloß ist ein weitläuftiges Gebäude, und enrhäft mancher- lei Merkwürdigkeiten. Die hiesige Academie der Wissenschaf- ten besitzt eine schöne Naturalien-, Maschinen-und Jnftrumen- trnsammlung. Eine halbe Stunde von München liegt das churfürftliche Lustschloß Nymphenburg in einem Walde. Drei Stunden von München liegt ein anderes churfürsiliches Lust- schloß Schleißheim. Es hat prächtige Gebäude, einen Thier- garten und eine kostbare Sammlung von seltenen Gemählden.
   bis 10 von 33 weiter»  »»
33 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 33 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 7
4 4
5 2
6 0
7 4
8 12
9 0
10 3
11 0
12 0
13 1
14 0
15 3
16 0
17 0
18 7
19 8
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 4
26 0
27 0
28 0
29 3
30 3
31 1
32 1
33 0
34 1
35 0
36 5
37 1
38 7
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 3
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 4
6 6
7 1
8 0
9 2
10 1
11 3
12 6
13 2
14 0
15 0
16 0
17 2
18 8
19 2
20 1
21 8
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 3
36 1
37 0
38 0
39 0
40 3
41 3
42 1
43 0
44 3
45 1
46 3
47 0
48 1
49 5
50 0
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 1
58 0
59 3
60 4
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 21
74 0
75 2
76 13
77 0
78 0
79 3
80 0
81 0
82 1
83 0
84 3
85 0
86 0
87 2
88 0
89 0
90 0
91 0
92 7
93 1
94 4
95 0
96 4
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 256
1 46
2 79
3 56
4 189
5 106
6 109
7 353
8 47
9 343
10 248
11 34
12 136
13 49
14 10
15 34
16 393
17 34
18 259
19 384
20 8
21 187
22 37
23 4
24 56
25 124
26 220
27 47
28 15
29 213
30 267
31 159
32 15
33 557
34 54
35 181
36 12
37 34
38 20
39 321
40 378
41 45
42 31
43 205
44 299
45 74
46 46
47 47
48 157
49 336
50 187
51 80
52 239
53 49
54 1238
55 347
56 53
57 104
58 243
59 680
60 111
61 201
62 195
63 61
64 174
65 163
66 8
67 354
68 80
69 5
70 33
71 265
72 150
73 388
74 154
75 119
76 62
77 246
78 99
79 305
80 370
81 626
82 149
83 16
84 19
85 39
86 45
87 90
88 281
89 86
90 16
91 444
92 16
93 92
94 26
95 2
96 12
97 162
98 200
99 118
100 434
101 19
102 160
103 522
104 15
105 183
106 105
107 62
108 26
109 30
110 99
111 70
112 165
113 52
114 116
115 40
116 87
117 54
118 190
119 43
120 71
121 221
122 102
123 171
124 109
125 70
126 139
127 267
128 108
129 138
130 23
131 245
132 246
133 59
134 43
135 23
136 764
137 37
138 20
139 25
140 162
141 86
142 177
143 274
144 135
145 397
146 48
147 74
148 593
149 10
150 329
151 126
152 214
153 43
154 81
155 182
156 244
157 253
158 262
159 48
160 30
161 151
162 39
163 30
164 11
165 302
166 353
167 56
168 60
169 127
170 91
171 388
172 309
173 313
174 115
175 502
176 506
177 612
178 31
179 169
180 13
181 43
182 377
183 524
184 137
185 41
186 73
187 93
188 103
189 32
190 8
191 344
192 205
193 16
194 205
195 24
196 288
197 234
198 211
199 206